Auf die Glainalmüberschreitung war ich gespannt. Zum einen was man so von anderen gelesen habe und auch von der offiziellen Beschreibung. Als Draufgabe meinerseits gibt es als Warm-up den Anstieg zum Hochanger Schutzhaus.
Auf die Glainalmüberschreitung bin ich gespannt. Zum einen was man so von anderen gelesen hatte und auch von der offiziellen Beschreibung. Als Draufgabe meinerseits gibt es als Warm-up den Anstieg zum Hochanger Schutzhaus.
Die ÖBB bringt mich früh nach Bruck an der Mur, so dass ich vom Bahnhof um 8 Uhr starten kann. Der Weg zum Anfang des Weitentals geht dank Rad/Fußweg inzwischen direkt unterhalb des großen Kreisverkehres durch. Der Wanderweg zieht sich anfänglich schön hoch, mündet dann aber in die Zubringerstraße. Es ist aber nichts los und somit ist das Hochangerschutzhaus (Apfelsaft-gespritzt + 02er Stempel) auch schon früh am Tag wieder Geschichte.
Zum Eisenpass geht es einfach, zum Bei den drei Pfarren steil und direkt hoch. Die einzelnen Kogel aufzuzählen spare ich mir. Wasser vom Gössbach ist super, nach der Veredelung mit Hopfen und Malz aber noch besser. Der gesperrte Weg vor dem Pöllasattel bin ich trotzdem gegangen, der Windbruch nach dem Sattel kann man nur am neuen Forstweg absolvieren. Es dauert alles länger als gedacht, bis die Hochspannungsleitungen endlich sichtbar werden und ja das ganz ganz ganz hinten ist der Speikkogel, auch wenn man am Anfang denkt, soweit muss ich sicher nicht gehen.
Irgendwann ist auch der erreicht und es muss nur mehr der steile direkte Abstieg zur schon sichtbaren Gleinalm hinter sich gebracht werden. Dann die übliche Post Prozedur: trinken, essen, Schlafplatz beziehen, duschen und Wäsche waschen. Alle und alles hier war sehr nett und freundlich. Sehr gutes Abendessen. Auch den 02er Wanderstempel gibt es hier. Rückblickend kann ich sagen. Einsamkeit und Ruhe pur. Auf dem ganzen Weg vom Hochangerschutzhaus zur Glainalm habe ich bis auf ein paar rastende Wanderer bei der Hochalm niemanden getroffen oder gesehen.
Ein wunderschöner erster Etappentag.
Frühstück um halb 8. Start um 8. Kurzes Gespräch mit dem Wirten in der Sonne beim Schuhe schnüren. Ich sage ihm, dass ich seine Preise teilweise echt zu niedrig finde, worauf er mir antwortet "Weißt du, wenn ich es für Geld machen würde, wäre ich schon lange nicht mehr hier". Hat mich irgendwie beeindruckt.
Der heutige Tag lässt sich in 2 große Teile zerlegen. Alles bis Knittelfeld und alles nach Knittelfeld. Der Aufstieg am Anfang ist steil, aber dann zieht es sich etwas bis zum Oskar Schauer Haus. Dessen Nähe erkennt man, da man vermehrt auf Wanderer bzw. Spaziergänger trifft. Wenn man beim Oskar Schauer Haus ist, weiß man warum. Großer voller Auto Parkplatz. Apfelsaft gespritzt, kein 02er Stempel. Auch der Weg bis zum Steinplan Sattelhaus ist eine längere Abfolge von verschiedensten Wegen. Das Steinplan Schutzhaus selbst aber ist nett und urig. Apfelsaft gespritzt, gleich ein paar blöde Sprüche mit dem Wirten und Tada - ein 02er Stempel. Weiter geht es zuerst steil runter dann etwas flacher zieht es sich nach Knittelfeld. Irgendwie kommt mir heute alles etwas langwieriger vor - nur Strecke machen, obwohl die Wege meist schön sind.
Irgendwann erreicht man dann doch die Mur. Kurz danach in Landschach wieder kein Stempel. Das Gasthaus ist geschlossen, und zwar schon länger. In Knittelfeld finde ich in einem Park einen erfrischenden Trinkbrunnen. Um die Mittagszeit im Tal auf Teerstraßen steigt der Wasserverbrauch merklich. In Knittelfeld selbst dürfte gerade die Murtal Classic veranstaltet werden. Zumindest gibt es Werbebogen, Straßensperren und dröhnende Motoren in der Ferne.
Nach der Murtal Schnellstraße wird es wieder ruhiger und einsamer. Tremmelberg, Kalvarienkirche, dann ein kleine Wegänderung da der Wanderweg verlegt wurde. In Seckau gehe ich bis zum Stempel-Gasthaus, aber trotz einiger Bemühungen, ist er nicht auffindbar. Suppe + Radler zur Stärkung und dann mit Frau Bäuchler in Ingering II wegen der Übernachtung telefoniert. Eigentlich wird die Unterkunft nicht mehr für eine Nacht vergeben und es gibt auch kein Frühstück. Dankenswerterweise bekomme ich die Unterkunft doch für eine Nacht. Wegen dem Frühstück mache ich mir keine Sorgen. Die Notfalls-Manner-Schnitte muss dann halt reichen. Also auf zum letzten Abschnitt.
Zuerst geht es entlang einer nicht wenig befahrenen Straße nach Ingering II. Warum auch immer glaube ich irgendwo gelesen zu haben, es gibt einen neuen und schöneren Weg nach Ingering. Und tatsächlich zweigt dann rechts eine wenig befahrene Straße mit rot-weiß-roter Markierung und Radweg Zeichen ab. Nach ein paar hundert Meter geht der Weg in einen schönen Waldweg entlang eines Baches über. Am Ende des Bachweges komme ich beim Gasthof Steinmühle auf einer neuen Straße raus. Kein Wegweiser, keine Markierung. Ich folge also der Straße. Das Display am GPS ist für eine vollständige Neuplanung zu klein, aber ausreichend, um doch noch einen halbwegs brauchbaren Weg nach Ingering zu finden.
Kurz vor der Unterkunft passiere ich das Gasthaus, wo ich heute zu Abendessen werde und hoffentlich auch einen Stempel bekomme. Zuerst aber die Unterkunft beziehen, duschen und umziehen. Gerade als ich bei der Unterkunft ankomme, beginnt es auch schon zu regnen. Perfektes Timing. Ich unterhalte mich länger mit der Tochter von Frau Bäuchler, die jetzt das mit der Unterkunft regelt. Ich bekomme ein Bier und auch noch 2 Stück Kuchen + Tee für den Teekocher. Das Bier und ein Stück Kuchen werden sofort verdrückt. Der zweite Kuchen kommt zum Frühstück. Ich bezahle die Unterkunft, die in Wirklichkeit ein kleines altes Blockhaus ist und mache mich bereit für das Abendessen. Es wird ausgiebig und gut zu Abend gegessen. Auch hier wurde länger nach dem 02er Stempel gesucht und, man glaubt es kaum, auch gefunden.
Heute komme ich zum ersten Mal in die Tauern - genauer gesagt die Triebener Tauern.
Start ist um 6 Uhr. Der Tag wird sicher lange und man will ja schließlich noch einen Bus in Hohentauern erreichen. Der Weg ist so wie es die Karte verspricht. Zuerst lange, leicht ansteigende Asphaltstraße. So früh gibt es fast keinen Verkehr und so freut man sich zumindest über das schnelle Vorankommen. Beim Ingeringsee gibt es eine Kapelle mit sehr schönem Altarbild: Eine große durchsichtige Scheibe mit Blick auf den See.
Der Weiterweg bis zum ersten Törl ist bis kurz nach der Jagdhütte Hinteralm fast nur Schotterstraße. Dann wird es aber kurz sumpfig und dann ein Pfad. Schließlich steil hoch ins Kettentörl. Runter gehts ins Richtung Bergerhube. Den einen km von der Abzweigung zum Knaudachtörl zur Bergerhube spare ich mir und somit zwei km Schotterstraße. Ab der Mödringerhütte wird der Weg spannender und abwechslungsreich. Kurz vor dem Knaudachtörl im schrägen, leicht abschüssigen Quergang treffe ich auf die ersten beiden Wanderer. Mehr Begegnungen mit Menschen wird es heute aber nicht mehr geben.
Wer glaubt die kurze Strecke zum 100m tiefer liegenden Triebener Törl ist schnell erledigt irrt sich so wie ich. Erstens geht es nicht flach und zweitens über ordentliches Blockwerk.
Der Weg zum Sonntagskogel verläuft aussichtsreich am Kamm entlang. Genauso wie der Abstieg ins Weingrubentörl und wieder hoch zum Geierkogel. Im Gegensatz zu den Anfangskilometern zum Ingeringsee ist der Weg jetzt so wie man es von einem Zentralalpenweg erwartet. Wilder und direkt am Bergrücken. Der Abstieg bis Hohentauern, zieht sich noch etwas. Die Matten am Kainzenboden ermöglichen aber ein angenehmes Vorankommen. Am Schluss geht es dann über die breite Schotterstraße bis knapp vor den Ort.
Erste Aufgabe: Bus-Check. Erste Ernüchterung: Am Sonntag fährt überhaupt kein Bus. Na sowas. Egal, dann erst mal was Trinken im Gasthof Passhöhe direkt in Hohentauern. Ein 02er Stempel gibt es, aber kein Stempelkissen. Schlussendlich mit Edding angemalt und gestempelt. Leider mit mäßigem Erfolg. Die hilfsbereite Bedienung organisiert mir freundlicherweise ein Taxi. Kommt aber erst in 40 Minuten. Was soll es Schlimmeres geben als in der Sonne zu sitzen und zwei Radler zu trinken. In der Zwischenzeit die möglichen Zugverbindungen nachgeschaut. Trieben, Selztal oder doch Judenburg.
Als das Taxi mich abholt entscheide ich mich für Judenburg. Hätte vielleicht doch vorher genauer die Karte anschauen sollen. Ist doch weiter als gedacht. Am Bahnhof in Judenburg muss ich dann auch noch feststellen, dass ich 5 Euro zu wenig Bargeld habe. Wird mir aber freundlicherweise erlassen. Danke Schön. Mit dem Zug geht es dann direkt zurück nach Wien.