10. Etappe: Tumpen - Piller - Ascher Hütte - Mathon

Hatte ich noch zu Beginn der Etappe 9 mich über das wechselhafte Wetter im Juli beschwert, wusste ich noch nicht, was Anfang August abgehen würde. Heftiger Regen, Kälteeinbruch und Schneefall bis auf 1800m.

Super. Die 10 Etappe beginnt ja nur mit dem Wildgrat, dem offiziell höchsten Punkt des 02A. Das heißt, ich warte und schaue von Zeit zu Zeit auf die verschiedensten Webcams, um die neue Schneelage einschätzen zu können. Da wir in der 2. Augusthälfte in den Urlaub fahren und davor noch Freunde eingeladen hatten, war ich etwas unter Zeitdruck.

Als sich ein paar schöne Tage abzeichnen beschließe ich extra Urlaub zu nehmen, um im September nicht zwei offene Etappen zu haben. Die Prognosen sind noch etwas wage aber durchaus schön. Nur eine kleine harmlose Störung am Mittwoch was mich nicht beunruhigt. Also Urlaub beantragt und die Übernachtungen in Piller und auf der Ascher Hütte dingfest gemacht.

Aber mit jedem Tag wurde aus der kleinen durchziehenden Störung eine Größere. Aber nachdem alles gebucht ist, will ich eigentlich nicht mehr verschieben. Wird schon klappen. Für die Anreise habe ich diesmal den Nachtzug bis Ötztal und den ersten Bus nach Fulpmes eingeplant.


Mittwoch, 9. August 2023: Tag 1


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Mittwoch, 9. August 2023: Tag 1


Der Liegewagen ist nagelneu und sehr komfortabel. Frühstück gibt es aber leider nur in der Tüte. Die Kaffeemaschine ist auch defekt, damit gibt es nur Orangensaft im kleinen Tetrapack. Bis der erste Bus kommt dauert es noch etwas und ich bin froh, dass die Wartehalle vom Bahnhof-Ötztal beheizt ist.

Als ich dann in Fulpmes starte ist es stark bewölkt und die Basis schwankt so um die 2800m. Zumindest ist es nicht schwül und heiß. Wie man sich doch alles schönreden kann. Der erste Teil bis zur Gehsteigalm geht zwar steil aber sonst recht angenehm hoch, genauso wie auch der steile Zick-Zack Weg bis unter die Kreuzjochspitze. Als ich dann aber aus der windabgewandten Seite herauskomme wird es schon ungemütlicher. Der Wind und die Höhe tragen dazu bei, den verbleibenden Weg bis zur Hütte recht zügig anzugehen.

In der Erlanger Hütte genehmige ich mir einen warmen Tee und eine Suppe. Ich bin der einzige Gast. Der Wirt ist auch der Meinung, dass es über den Wildgrat schon gehen sollte. Nach dem ich gegessen habe, wird die Adjustierung den äußeren Verhältnissen angepasst. So viel Kleidungsstücke habe ich bisher noch nie gebraucht. Sogar die warme Haube und die Handschuhe ziehe ich an. Dann geht es los. Vom Gipfel selbst sieht man nichts, der steckt in den Wolken.

Beim Wettersee ist alles noch einigermaßen in Ordnung. Mit zunehmender Höhe werden die Schneefelder aber mehr und mehr und als ich in die Wolken eintauche kommt zum Wind auch noch Schneetreiben dazu. Im Schnee sind ein paar Spuren sichtbar, genauso wie die meisten Wegmarkierungen. Das beruhigt etwas, aber angenehm ist es hier nicht. Ich will nur hoch und hinten schnell wieder hinunter. Aber der Weg zieht immer weiter und weiter nach oben. Aber auch der Wildgrataufstieg hat irgendwann ein Ende und ich mache ein Foto vom Gipfelkreuz am Wildgrat.

Jetzt noch der Abstieg. Ich habe gehofft, dass auf der Südseite die Sonne vielleicht schon mehr weggeschmolzen hat, aber das Gegenteil ist der Fall. Eher mehr oder es kommt mir nur so vor. Jedenfalls kommen die Hände oft zum Einsatz und es dauert nicht lange und sie sind nass und kalt. Etwas weiter unten wird zumindest der Wind etwas abgeschottet und als ich aus der Wolkendecke entschwinde ist auch der Schnee fast vorbei. Dafür geht es jetzt über ein nasses unwegsames Trümmerfeld. Erst kurz vor dem Großsee wird der Weg wieder einfach.

Bei der Riegetalalpe unter dem Hochzeiger ist die Anspannung endgültig weg und der schwierigere Gaissteig macht zusätzlich Laune mit seinen verseilten Abschnitten. Nach dem Übergang zur Jerzen Alpe ändert sich das Bild schlagartig. Liftinfrastruktur und Mountainbiketrails werden sichtbar. Schon vor dem Hochzeigerhaus sind einige Wanderer und Spaziergänger unterwegs. Das Hochzeigerhaus lasse ich bewusst aus und mache mich auf den Wald-Abstieg zur Talstation. Von dort bis Jerzens ist die Wegfindung nicht immer eindeutig und ich folge dem beschilderten Weg, der sich aber nicht immer mit dem 02A Track deckt.

In Jerzen selbst zeigt der 02A Wegweiser nach Norden (Pitzenhöfe) der Track aber nach Süden. Dieser führt mich über die Pitze und weiter um den Klapf herum. Vor der Pillerstraße und dem Pillerbach folge ich dem ausgewiesenen-Wanderweg nach Piller und nicht dem offiziellen Weg auf der L17. Es reicht, wenn man die letzten 400m auf der L17 bis in den Ort Piller gehen muss. Gleich links ist der Gasthof Pension Sonne.

Im Gasthof bin ich der einzige Gast. Am Tresen trinke ich das wohlverdiente Bier und spreche mit dem Besitzer über Wandern, u.v.m. Er erklärt mir auch, dass es bei ihm kein Abendessen gibt. Im Nachsatz aber sagt er mir: ein Schnitzel mit Pommes könnte er am Abend schon offerieren. Natürlich nehme ich das Angebot gerne an. Da ich hier ein eigenes Zimmer mit Dusche habe, kann ich mir Zeit lassen und so wird aus dem einen Bier schnell ein zweites.

Mit Bernhard, so heißt der Besitzer im Vornamen, zu unterhalten und auch seinen Geschichten zuzuhören, lassen die Zeit schnell vergehen. Was man gleich einmal mitkriegt: Bernhard mag Wanderer und steht in vieler Hinsicht mit Rat und Tat zur Seite. Sei es mit Unterkunft, Verpflegung, Streckentips oder Schuh Bring- und Holdienste. Aber vor dem Abendessen will ich noch mich und die Sachen waschen. Als ich das Zimmer betrete ist es recht kühl. Nicht dass es mir was ausmacht, ich habe nur die Befürchtung, dass die Sachen schwerer trocknen.

Pünktlich zum Abendessen bin ich wieder unten. Inzwischen sind noch drei weitere Gäste hier. Ein Bekannter von Bernhard und ein junges Paar, welches mit ihrem Camper auf einem der ausgewiesenen Abstellplätze vom Gasthof Sonne übernachten werden. Das Essen inklusiv Suppe und großem Salatteller ist fast zu viel. Danach sitzen alle fünf gemeinsam am Stammtisch und Bernhard erzählt noch viele spannende und unterhaltsame Geschichten.

Das Paar aus Deutschland (sie kommt ursprünglich aus Dresden) macht auch Wanderungen, wenn auch die Vorstellung von Wanderungen bei beiden etwas unterschiedlich ausfällt. Er bevorzugt eine sportliche Herangehensweise, sie eher die genüssliche Art. Auch die in Österreich angebotenen bzw. vorhandenen Abstellmöglichkeiten mit einem Camper finden sie sehr umständlich und trotz Internethilfe leider auch öfters fehlerhaft. Zumindest haben sie bei Bernhard eine einfache und schöne Parkmöglichkeit gefunden.

Als ich später aufs Zimmer komme, hat Bernhard anscheinend die Heizung noch aktiviert und ich kann die gewaschenen Sachen am Badheizkörper trocknen lassen.


Donnerstag, 10. August 2023: Tag 2


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Donnerstag, 10. August 2023: Tag 2


Am Morgen kann ich um 7:30 den Gasthof schon verlassen, denn ich habe mein Frühstück freundlicherweise schon um 7 Uhr bekommen. Der erste Kilometer geht entlang der Bundesstraße. Dann aber zweigt der Wanderweg in den Wald ab und geht leicht ansteigend hoch zur Pillerhöhe. Dort gibt es einige interessante historische Fundstellen und natürlich auch den Gaachenblick mit einer ausladenden Aussichtsplattform.

Laut offizieller Wegbeschreibung ging es nun länger entlang der Gacher-Blick-Landesstrasse bis Falpaus. Ich habe vorab schon den Alternativweg über Außergufer in Betracht gezogen. Entscheiden will ich das, wenn ich auf der Landesstrasse Puschlin erreiche. Es sind zwar nur wenige Autos unterwegs, aber angenehm ist es ohne Gehsteig einfach nicht und ich biege daher auch bei Puschlin ab.

Der Zick-Zack-Weg ist eine schöne und aussichtsreiche Schotterstraße und geht bei Außergufer beim Holzplatz in einen Waldweg über. Beim Gspanntal geht der Weg dann kurz sehr steil runter und bei der kleinen Kapelle auf Asphalt bis nach Faggen. Nach einem kurzen Stück auf der stärker befahrenen Kaunerberg Landstraße beginnt der längere Talabschnitt via Prutz nach Ried im Oberinntal meist entlang des Radweges.

In Ried wechsele ich über den Inn auf die andere Seite. Vorbei an der St. Maria Lourdes-Grotte geht es noch flach bis zum Fraunstobel. Der nun kommende Anstieg nach Serfaus-Feld ist gleichzeitig eine Mountainbike Strecke. War aber kein Problem und die beiden entgegenkommenden Biker haben sogar angehalten, damit wir problemlos aneinander vorbeigekommen sind. Nach dem Waldpfad beginnt der Abschnitt Feld der deutlich länger ausfällt wie vermutet. Rechts sieht man schon Fiss.

Im Ort Serfaus, mit seiner unterirdischen Standseilbahn, herrscht reges Treiben. Schnellen Schrittes versuche ich das hinter mich zu bringen, aber selbst bei der Hängebrücke nach St. Zeno und im späteren Straßenabschnitt ist immer noch viel los. Anscheinend gibt es eine größere Baustelle. Teilweise ist der Weg so breit ausgebaut worden, dass es Abtrennungen zwischen den Fahrbahnen für Radfahrer/Fußgänger und LKW/Autos gibt.

In einer Kurve steht dann sogar Verbot für Radfahrer/Fußgänger. Beim abzweigenden Weg wiederum steht: Kein Fußweg. Neben der Straße geht auch ein MTB-Trail. Da ich keine Lust habe irgendwo in eine Sackgasse zu geraten oder einen längeren Umweg in Kauf zu nehmen, gehe ich trotz Sperre die Straße weiter. Bis dahin habe ich auch kein LKW oder Auto gesehen. Später nehme ich dann doch den Gehweg über die Seealm Hög. Dieser Umweg ist überschaubar.

Schon lange vor der Komperdellalpe sieht man die riesige Baustelle. Sollte da nicht auch das Kölnerhaus sein? Nur ungefähr lässt sich aus der Ferne vermuten, welches Gebäude es ist. Viele Ausflügler mit und ohne Rad, mit Rucksack oder Kinderwagen sind unterwegs. Linker Hand ist ein riesiges Kinderspielparadies, zur Mittelstation führt ein überdachter Zauberteppich, der auch fleißig verwendet wird. Klar, sind ja ganze 140m und die auch noch bergauf. Touristisches Absurdistan.

Rund um die Mittelstation ist, aufgrund der Baustelle, alles abgesperrt. Der einzige Weg geht durch diese hindurch. Als ich sie mit einigen Anderen betrete, bleiben drinnen alle stehen. Ich zwänge mich, von argwöhnischen Blicken getroffen, an den Wartenden vorbei. Keine Angst - ich nehme die Treppe und nicht den Lift. Als ich den Komplex verlasse, das Kölnerhaus habe ich ausgelassen, ist der Blick zum nächsten Ziel schon sehr gut sichtbar. Inzwischen ist es auch schon Nachmittag und viele befinden sich auf dem Rückweg. Dementsprechend viel Gegenverkehr. Selbst weiter oben sieht man viele Menschen im Abstieg.

Weiter geht es über den Furglersee bis ins Furglerjoch. Nach der Null-Aussicht am Wildgrat gestern, will ich den Furgler heute natürlich nicht auslassen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit hat sich der Berg aber schon gut geleert und so ist der Aufstieg problemlos. Lustige und luftige Abschnitte, manchmal etwas verwinkelt, aber bestens markiert, gelange ich zum großen Gipfelkreuz am Furgler.

Dies war jetzt mein längster Anstieg am 02A-Weg mit 2128hm am Stück. 2159hm wären es am Rastkogel gewesen, da bin ich aber am Vorabend nach Mösl aufgestiegen.

Vom Gipfel gibt es schöne Aussichten nach allen Seiten, teilweise sind die Berge aber etwas in Wolken gehüllt. Außer dem Hohen Riffler kenne ich keinen Berg. Kurzer Fotostop und ich gehe wieder hinab ins Furglerjoch. Inzwischen bin ich auf meinem Weg ins Medrigjoch wieder ganz allein. Im Abstieg vom Joch überhole ich noch zwei Wanderer und bin schon bald darauf auf der, vom Joch aus schon sichtbaren, Ascher Hütte.

Bei der Hütte kommen gleichzeitig mit mir noch zwei weitere Wanderer vom Tal an, die anscheinend zu einer größeren Gruppe gehören. Jedenfalls weist der Wirt ihnen ein Lager zu und verschwindet wieder in der Hütte. Anscheinend ist er der Meinung, dass wir zusammengehören. Drinnen kläre ich das Missverständnis, werde von der Reservierungsliste gestrichen und einem anderen Lager zugewiesen.

Es ist erst kurz nach 4. Bei der Hütte gibt es eine gemütliche, aus Paletten gebaute, Sitzecke in der Sonne und so werden zuerst die Füße hochgelegt und der Flüssigkeitshaushalt aufgebessert. Später beziehe ich das 5er-Lager. Das Waschen der Sachen lasse ich heute aus, da inzwischen alles so schön trocken ist.

Im Lager sind wir schlussendlich nur zu zweit. Mit mir übernachtet auch Frank, ein Anästhesist aus Nordrhein-Westfalen wie ich später erfahre. Einen zweiten Radler trinke ich dann noch draußen, als aber später die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, wird es doch etwas kühler.

In der Gaststube setze ich mich zu Frank an den Tisch. Zum Abendessen gibt es als Hauptmahlzeit Rösti mit Speck. Eigentlich was Deftiges und Sättigendes, aber die Portionen sind etwas spartanisch. Dafür gibt es nach dem Nachtisch noch einen weiteren, aber klaren Nachtisch im Stamperl. Die Abendunterhaltung ist für mich auch dahingehend interessant, da Frank aus einer ganz anderen Berufsgruppe kommt wie ich. Ich bewundere ihn auch dafür, dass er so einen langen Anfahrtsweg in Kauf nimmt. Wir sprechen auch über vergangene und geplante Wanderungen. Sein aktuelles Problem sind auch die vollen Hütten, da ja das Wochenende ansteht. Für mich ist morgen schon Schluss.

Natürlich habe ich ihn gefragt, ob er schon mal in Vorarlberg gewandert ist. Er hat gemeint, nein, da es noch länger zum Fahren wäre. Mich hat das gewundert und eine simple google.maps Abfrage hat ergeben - kürzer und schneller.

Kurz vor 10 haben wir dann die Verbindlichkeiten erledigt und sind schlafen gegangen.


Freitag, 11. August 2023: Tag 3


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Freitag, 11. August 2023: Tag 3


Der heutige Tag beginnt mit strahlendem Wetter und wolkenlosen Himmel. Daran wird sich auch später nichts ändern. Noch vor dem Frühstück bin ich vor der Hütte, um ein paar Fotos zu machen. Alles ist gepackt und abmarschbereit als ich zum Frühstück gehe. Frank ist auch schon hier. Heute stehen der Abstieg und ein sehr langer Talhatscher an. Ob der Abstieg auch eine fade Versorgungsstraße wird oder nicht, wird sich erst zeigen. Den Weg entlang des Schallerbachs würde ich schon lieber gehen als die, als Rodelbahn ausgewiesene, Straße.

Die heutige Rückfahrt nach Wien mittels Bus und Zug wird sicher länger dauern und daher will ich in 6 Stunden in Mathon sein.

So starte ich in der morgendlichen Kühle zügig über einen schmalen Weg, der teilweise neben der Schipiste verläuft, bis ich bei der Talstation der Versingbahn erfreut feststellen darf: Der Weg am Schallerbach ist offen. Der Weg selbst kreuzt gelegentlich den Bach und wenn ich mir versuche vorzustellen, dass ich die Wassermenge, die hier talwärts braust, ohne Brücke überqueren müsste, ist mir klar, warum der Weg wahrscheinlich länger gesperrt war. Weiter unten verlässt der Weg den Bachlauf und wird zu einer selten befahrenen Fahrstraße. Als ich die Rodelbahn erreiche folge ich ihr kurz, dann ist aber links angeschrieben: Fußweg See. Ohne lange zu überlegen, entscheide ich mich für den Fußweg, denn die Rodelbahn sieht eher monoton und langweilig aus.

Ich glaube die Entscheidung war richtig, denn der Wanderweg führt abwechslungsreich hinunter, bis in den Ort See hinein, wo ich, nach Überquerung der Paznauntalstraße und der Trisanna, wieder auf die geplante und offizielle Strecke einschwenke. Diese verläuft am linken Ufer mehr oder weniger oberhalb des Talgrundes. Anfänglich ist es ein schöner Pfad oder einsame Schotterwege, später immer mehr Asphalt lastig.

Auch die Temperatur hat aufgrund der geringeren Höhe und späteren Uhrzeit deutlich zugenommen. Aber die Wasserversorgung ist kein Problem. Immer wieder gibt es Bäche und Brunnen zum Nachfüllen. Nach Kappl geht der Weg fast nur mehr auf Asphalt. Der Verkehr auf den Straßen ist aber eher gering. Da es auch ein Radweg ist, treffe ich immer wieder auf Radgruppen. Kurz vor dem Ort Ebene bei einem Sand/Schotter Platz sollte der Weg rechts oberhalb weitergehen, aber ein Schild „Betreten verboten“ hindert mich daran, länger nach dem Anfang zu suchen. Da der Weg bald wieder mit dem Radweg zusammenkommt, bleibe ich am Radweg.

Irgendwann taucht dann auch endlich Ischgl auf. Ich bin zum vierten Mal hier war aber noch nie im Ort selbst. Wir sind mit den Mountainbikes immer daran vorbeigefahren. Daher wechsle ich auch auf die rechte Flußseite und durchquere auf der Dorfstraße das „Ibiza der Alpen“.

Am Ende beim Waldbad Silvretta geht der Weg wieder anfänglich in einen Schotterweg über. Jetzt nur mehr das kurze Stück bis Mathon. Zeit habe ich genug. Knapp oberhalb der Bundesstraße verläuft nun der Weg. Kurz vor dem Ort selbst geht der Track aber über die Brücke zu einem Fluchtausgang der Lawinengalerie. Da geht es sicher nicht weiter. Also folge ich dem Radweg weiter bis zur nächsten Brücke. Schon komme ich in den Ort selbst und wandere noch, vorbei an der schönen Kirche zum Heiligen Sebastian, bis zur Bushaltestelle Mathon West.

Der Bus kommt in ein paar Minuten. Nachdem auch andere Personen schon bei der Haltestelle warten, verzichte ich darauf mich hier umzuziehen. Die Busfahrt bis Landeck dauert etwas mehr als eine Stunde. Auch die Umsteigezeit in Landeck selbst, reicht nur aus, um wenigstens das T-Shirt am Bahnsteig zu wechseln.

Die Zugfahrt bis Wien verbringe ich im Speisewagen. Zum Glück gibt es genug freie Plätze und ich kann den ersten Hunger und Durst stillen. Leider ist die Getränkekühlung im Speisewagen defekt. Daher ist das Bier fast lauwarm. Kurz vor Salzburg bekomme ich von einem Mitarbeiter den Tipp, dass dort neues gekühltes Bier geliefert wird und wenn ich will, bekomme ich dort gleich eines, bevor es im Kühlschrank warm wird. Natürlich habe ich den Vorschlag angenommen - danke fürs Mitdenken.